Archiv
Hier gibt es einen kleinen Überblick über die Aktivitäten der letzten Zeit:
20. Mai: Weltbienentag
Der internationale Weltbienentag am 20. Mai thematisiert die Bedeutung der Bienen für unser Dasein. Viele Produkte des täglichen Lebens, von Kosmetik über Fruchtsäfte bis hin zur Salami und Gummibärchen, würde es, ohne die beflügelten Freunde, nicht geben:
Wir wären hilflos!
Deshalb bieten wir, NABU und Imkerverein, ein Angebot für die ganze Familie an:
Ab 11:00Uhr
Honig ernten vor dem Rathaus in Verden.
Wir ernten leckeren Honig.
Ab 14:00Uhr
Wildbienen am Ackerbürgerhaus.
Wir bauen Wildbienenhotels und Insektentränken zum Mitnehmen.
NABU & Imkerverein Verden
14. März 2023
Was digitale Technik über den Zustand von Bienenvölkern verrät
Imkerabend im Hotel zur Linde in Groß Hutbergen
Jeden zweiten Dienstag im Monat treffen sich die Hobbyimker des Imkervereins Verden zu ihrem Monatsabend. So auch am vergangenen Dienstag, den 14. März. Treffpunkt war im Hotel zur Linde in Groß Hutbergen.
Der neugewählte erste Vorsitzende Wilhelm Haase-Bruns begrüßte die 26 Mitglieder bevor dann Ulrich Röpe als neuer zweiter Vorsitzender und Leiter des Schulungsteams moderne Stockwaagen und die schier unendlichen Möglichkeiten der Digitalisierung bei der Völkerführung vorstellte. Allein die Beobachtung der Entwicklung des Gewichts einer Bienenbeute gibt den Imkern, die die Ergebnisse bequem über eine App abrufen können, Aufschluss über den Zustand im Bienenvolk. Im Frühjahr zeigt das Gewicht an, ob noch genug Futter vorhanden ist. Eine geringer werdende Zunahme des Gewichts zu Zeiten der Rapsblüte zeigt an, dass die Rapsblüte beendet sein kann und es Zeit wird, den Honig zu ernten. Absolute Werte, Veränderungen, Durchschnittswerte und Verlaufszahlen werden über WLAN oder Mobilfunk an den Bienenhalter gesendet. Der notwendige Strom kommt von eigenen Solarzellen. Zusätzliche Sensoren wie Mikrofone und Temperaturmesser im Bienenstock, Thermometer zur Messung der Außentemperatur oder Bienenzähler, die erfassen, wie viele Bienen den Stock verlassen und anfliegen, geben wichtige Informationen weiter, die den Imkern und Imkerinnen zwar nicht die Arbeit am Volk abnehmen, aber wertvolle Unterstützung bieten können. Die Kosten für eine Bienenwaage sind beim Kauf beim Imkerbedarfshandel nicht unerheblich, die Eigenbauten des Imkerteams sind deutlich günstiger.
Die Stockwaagen werden die Hobbyimker auch für die neugeschaffene Imker-AG des Gymnasiums am Wall nutzen, die von dem Jugendwart Jannis Cordes betreut wird.
Die App Beeintouch ist der digitale Ersatz für die Stockkarte, die Imker nutzen, um die Arbeiten am Bienenvolk und den Zustand des Volkes zu dokumentieren. „Gerade für Neuimker versprechen wir uns von der Nutzung der App große Vorteile“, sagt Ulrich Röpe. „So lernen die angehenden Hobbyimker viel schneller, den subjektiven Eindruck für den Zustand des Bienenvolkes zu formulieren und auf einen einheitlichen und damit vergleichbaren Level zu kommen.“
Zweites Thema am Imkerabend waren die sehnlichst erwarteten Ergebnisse der Futterkranzproben. Daniela Dressler vom Team Bienengesundheit konnte zumindest mitteilen, dass die Ergebnisse beim Veterinäramt vorliegen und im Mittel der vergangenen Jahre liegen. Wer nicht noch ein paar Tage abwarten möchte, kann sich beim Veterinäramt erkundigen, was bei den eigenen Völkern festgestellt wurde.
Bevor man zum informellen Gedankenaustausch überging, berichtete das Beschaffungsteam um Ingeborg Röpe zum Status der gemeinsamen Futtersirup- und Varroamittel-Bestellung, den Angeboten der verschiedenen Bezugsquellen und den Bestellprozess. In wenigen Wochen schon können registrierte Bienenhalter über den Webshop des Imkervereins Verden die Winterversorgung für ihre Völker zu günstigen Preisen bestellen. (Imkerverein Verden im März 2023)
10. Januar 2023
Begeisterte Imkerinnen und Imker verließen erst nach 22 Uhr das Küsterhaus in Daverden.
Bienenfachberater Dr. Hannes Beims war extra aus München angereist.
DAVERDEN. Mit den heimlichen Killern der Bienen kennt er sich aus und teilte sein Wissen bereitwillig. Pünktlich um 19 Uhr begrüße der Vorsitzende des Imkervereins Verden, Peter Steffens, den Referenten und eine große Anzahl interessierter Imkerinnen und Imker, auch vom benachbarten Imkerverein Achim. Sie bereuten ihr Kommen nicht, gewährte ihnen Dr. Beims doch Einblicke in die Hintergründe des allseits beklagten Bienensterbens. Der direkte Anteil der Varroa-Milbe daran ist geringer, als so mancher Besucher vorher dachte. Die Bienenbrut nimmt nur an 4 Tagen Futter auf. Von dieser „Energiezufuhr“ muss sie bis zu ihrem Schlupf nach 21 Tagen auskommen. Wird sie in ihrer Zelle von der Varroa-Milbe parasitiert, stresst sie das und schwächt sie. Unter anderem wird sie als erwachsene Biene kurzlebiger und weniger leistungsfähig sein. Sind viele Brutzellen betroffen, betreut der Imker das ganze Jahr über ein schwaches Volk, das „nicht so recht auf die Beine kommen will“.
Viel verheerender sind jedoch die einhergehenden „heimlichen Killer“ der Bienen, die Viren und Bakterien. Während z.B. das „Deformed Wing Virus“ (DWV) vor der Verbreitung der Varroa-Milbe in Deutschland und Europa keine Schäden verursachte, obwohl es flächendeckend verbreitet war, ist es heute ein Hauptfaktor beim Bienensterben. Durch die „Bisswunden“ der Varroa-Milbe können sie nun leicht in die Bienenbrut eindringen und sorgen dort für eine Verkrüppelung der Flügel. Eine zusätzliche Nervenschädigung sorgt dafür, dass die junge Biene nur ca. 3 Tage lebt und nicht fliegen kann. Ist ein Bienenvolk betroffen, erkennt ein Imker das an den sogenannten „Krabblern“ vor seinen Völkern. Er sieht jedoch nur das Ende einer Entwicklung, die vor vielen Wochen begonnen hat. Nur eine umgehende Bekämpfung der Varroa-Milben im betroffenen Volk kann dieses nun vielleicht noch retten. Honig wird er von diesen Völkern nicht ernten können.
Viele Fragen aus dem Publikum beantwortete Dr. Beims kenntnisreich und beeindruckte auch durch Hintergrundwissen bei aktuellen Entwicklungen. So kommentierte er die Nachricht über einen neu entwickelten, amerikanischen Impfstoff gegen die „Amerikanische Faulbrut“, einer meldepflichtigen bakteriellen Erkrankung der Bienenbrut, eindeutig: „Das ist eine Luftnummer. Auch früher schon hat das selbe Labor ähnliche Heilsbotschaften verbreitet.“ So, wie beschrieben, hält er die Wirkungsweise für nicht möglich. Dagegen sieht er durchaus Möglichkeiten bei der Anwendung der Hypothermie (Hitze gegen Varroa-Milben) und dem Einsatz von Litiumchlorid. Dort müsse man die weiteren Entwicklungen abwarten.
Allen ImkerInnen empfiehlt er, dafür zu sorgen, dass die langlebigen Winterbienen ohne Schädigung und zahlreich aufgezogen werden können. Sie werden zwischen August und Oktober erbrütet und leben bis zum folgenden März oder April. Dazu muss mehr Aufmerksamkeit auf die frühzeitige Sommerbekämpfung der Varroa-Milbe gelegt werden. „Teilen und behandeln“ hält er für zielführend, doch das wollte er dann wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit nicht auch noch näher erklären, schließlich gibt es einschlägige Literatur. Um 5.30 Uhr gehe sein Zug nach München und die ein- oder andere Stunde Schlaf sei vorher noch geboten. Das billigte ihm sein begeistertes Publikum zu und äußerte den Wunsch, er möge doch recht bald einen weiteren Vortrag in Verden und umzu halten.
Imkerverein Verden e.V.
10. Januar 2023
Mit eigenem Honig und Bienen gegen Hunger und Krankheit

Frauen-Hilfsprojekt in Tansania
Vortrag am Dienstag dem 11.10.2022 um 19:30 Uhr
Vortragender: Dr. med. Michael Fakharani aus Bremen
in der Stadtbibliothek Verden, Dienstag, 11.10.22, 19.30 Uhr
Die soziale und finanzielle Situation von Witwen in Tansania ist desolat, da Frauen nach dem Tod ihres Mannes keinerlei soziale Absicherung besitzen, wenn sie nicht durch ihre Familien unterstützt werden können.
Mit diesem Projekt ermöglichen wir Hilfe zur Selbsthilfe.
Durch das Erlernen der Imkerei sollen die Witwen sowohl den üblichen Honig als auch den Honig stachelloser Bienen gewinnen und vermarkten.
Eine Besonderheit des Honigs stachelloser Bienen ist der hohe Anteil antioxidativer, antimikrobieller und entzündungshemmender Substanzen. Dadurch eignet er sich sehr gut zur Wundbehandlung und wird an Krankenhäuser verkauft.
Mit den Einnahmen daraus wird der Lebensunterhalt der Witwen und ihrer Kinder gesichert.
Im Januar 2022 schlossen sich neun Witwen zusammen und gründeten die eingetragene „Mikindani Widow Honey Cooperative“.
Viele hiesige ImkerInnen kommen über das Stadium der Hobbyimkerei nicht hinaus. Andere bewältigen die steigende Anzahl eigener Völker nicht. Von den Witwen können beide Gruppen lernen, wie man sich zusammentut, um gemeinsam für eine Verbesserung der eigenen Lebenssituation zu sorgen. Es gibt viel zu wenige Imker-Cooperativen in Deutschland!
Gleichzeitig zeigt die Wertschätzung des Honigs in Afrika den hiesigen ImkerInnen auf, mit was für wertvollen Produkten sie hantieren. Wachs, Propolis und auch der Honig werden z.T. aus Unkenntnis ihres wahren Wertes vernichtet, verschenkt oder verschleudert. "Global denken, lokal handeln" lautet das Credo dieses Vortrags. "Vom Anderen lernen, dem Anderen und sich selbst helfen!"
Dr. Fakharani kommt erst einige Tage vor dem Vortrag aus Tansania zurück und kann daher über die neuesten Entwicklungen des Projektes berichten.

Kommen unsere Bienen ohne Behandlung mit der Varroa zurecht?
Vortrag am Donnerstag dem 15.09.2022 um 19:00 Uhr
Der Luxemburger Bienenzüchter Paul Jungels sage ja.
Paul Jungels sagt 2009 fogendes über die Zuchtanstrengungen der Zukunft aus:
"Ein Bienenvolk zu züchten welches nur mit den Milben zurecht kommt ist ein Schritt. Davon eine stabile Linie oder Familie zu züchten ist schon schwieriger. Eine Population zu erschaffen welche überwintert, Honig erzeugt, krankheits- und varroaresistent ist, ja Bienen zu züchten welche im gesamten Jahresablauf nichts „vergessen“ und auch sonst den Imker begeistern ist das Ziel. Jeder Schritt der diesem Ziel näher kommt ist ein Erfolg."
Hast Du vorroatolerante Bienen, die nicht mehr gegen die Varroamilbe behandelt werden müssen?
Und doch gebe es diese Völker! Seit 5 Jahren würden sie nicht mehr mit Säuren oder anderen Wirkstoffen behandelt und sind dennoch vitaler und kräftiger denn je.
Unter dem Stichwort "Varroa Sensitive Hygiene" (VSH) wurde dieser vermeintliche(!) Zuchterfolg publiziert. Die holländische Stiftung "Arista Bee Research" hat sich zur Aufgabe gemacht, die Forschungen zu begleiten und die weitläufige Verbreitung der Erkenntnisse zu ermöglichen.
Imker sollen die Techniken erlernen und so eine flächendeckende Verbreitung der varroaresistenten Bienen sicherstellen.
In gut 120 km Entfernung gebe es einen Mann, der auch varroaresistente Bienen hat, die nicht mehr behandelt werden müssen. Er hat sich frühzeitig von der Arista Bee Research Stiftung schulen lassen und ist heute in der Lage, seine Bienen auf VSH hin auszuwählen und weiter zu züchten. Am Donnerstag wird er uns zeigen, wie er dabei vorgeht, denn auch wir können das, wenn wir das notwendige Engagement zeigen.
Nach dem Vortrag ist noch Zeit für Diskussionen und Fragen.
Hierbei stellte sich (ernüchternder Weise) heraus, dass, so sehr man sich doch bemüht, diese Zuchtanstrengung der "VSH-Biene" noch Zukunftsmusik ist, dieser "Putztrieb" nur eine geringe Rolle spielt und aktuell vermeintliche "VSH-Völker" trotzdem mit den herkömmlichen Methoden behandelt werden.
Externe Links, Bilder und Videos zum Thema
Hier geht es zur Homepage von Arista Bee Research
https://aristabeeresearch.org/de/
Hier geht es zur Homepage von: De Cliärrwer Beieveräin
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